girogo – Kontaktlos zahlen mit girocard

”girogo „Girogo“ heißt das neue NFC-Bezahlverfahren der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken. NFC steht für Near Field Communication und ermöglicht dem Bankkunden, über eine integrierte elektronische Geldbörse auf der girocard (früher „ec-Karte“) Beträge bis 20 Euro mit seiner Bank- oder Sparkassenkarte ohne Geheimnummer (PIN) und Unterschrift kontaktlos zu bezahlen.

Das girogo-Verfahren funktioniert nach dem Prepaid-Prinzip. Anders als bei payWave und payPass müssen die Bank- und Sparkassen erst mit Guthaben aufgeladen werden.

Wie funktioniert girogo?

Die Karten sind mit einem Chip versehen, der eine kleine Funkantenne hat, mit der das Signal innerhalb einer Sekunde an das Händlerterminal weitergeleitet wird.

Bevor die Bank- oder Sparkassenkarte zum Einsatz kommen kann, muss diese mit ausreichend Guthaben aufgeladen werden. Der maximale Aufladebetrag beträgt 200 Euro. Es gibt verschiedene Lademöglichkeiten:

  • An jedem Geldautomaten
  • An speziellen GeldKarte-Ladeterminals
  • Im Handel am Terminal
  • Im Internet mittels Chipkartenleser
  • Im teilnehmenden Einzelhandel am POS
  • Über NFC-fähige Smartphones mit entsprechender App

Bei jedem Ladevorgang ist die Eingabe der PIN erforderlich.

Beim Einkauf werden die Waren wie gewohnt vom Verkaufspersonal erfasst.

Nach der Aktivierung des Terminals müssen Sie Ihre Bank- oder Sparkassenkarte nur kurz an das Kartenlesegerät zu halten. Damit eine Kommunikation stattfinden kann, muss die Karte auf 2 bis 3 cm an das Bezahlterminal herangeführt werden. Bei jedem Bezahlvorgang zeigt das Lesegerät den verbleibenden Restbetrag auf dem Kartenchip an.

Ein optisches und akustisches Signal bestätigt die erfolgreiche Transaktion. Die Zahlung ist damit erledigt.

Abo-Laden: Reicht das auf der Karte vorhandene Guthaben für den Einkauf nicht aus, prüft der Kassenterminal automatisch, ob die Option „Abo-Laden“ hinterlegt wurde. In diesem Fall, wird der Chip direkt und ohne Eingabe der PIN am Terminal mit Beträgen in Höhe von 20 bis 50 Euro nachgeladen. Das Abo-Laden funktioniert nur einmal pro Tag.

Für Beträge über 20 Euro wird die Karte wie gewohnt in das Bezahlterminal gesteckt. Die Bezahlung erfolgt dann standardmäßig über das bekannten electronic cash Verfahren mit PIN-Eingabe.


Welche Vorteile bietet girogo?

  • Kartenkunden geben ihre girocard zum Bezahlen nicht mehr aus der Hand, das Risiko von Kartenbetrug wird deutlich minimiert.
  • Zahlungen bis 20 Euro werden in Sekundenschnelle abgewickelt.
  • Keine Suche mehr nach Kleingeld oder Scheinen, Bezahlvorgänge werden beschleunigt und lange Wartezeiten vermieden.
  • Die Nutzung der girogo-Funktion ist kostenlos.
  • Jeder Einkauf ist als Einzelposten auf dem Kontoauszug sichtbar.
  • Betrugsrisiken durch Skimming, Diebstahl oder Falschgeld werden minimiert.

Ist das Bezahlen mit girogo sicher?

Beim kontaktlosen Bezahlen mit girogo greifen sehr hohe Sicherheits- und Datenschutzstandards der Deutschen Kreditwirtschaft. Da es sich bei girogo um eine Prepaid-Lösung handelt, erfolgt die Bezahlung aus dem zuvor aufgeladenen Guthaben, nicht aber vom Girokonto des Kunden.

Hinweis: Die Karte wird im girogo-System über eine frei auslesbare eindeutige Kennnummer identifiziert. Neben der Kennnummer der Karte sind auch das aktuelle Guthaben der elektronischen Geldbörse, Ladebetrag und Datum der letzten drei Ladetransaktionen sowie Bezahlbetrag, Datum und Händlerkartennummer der letzten 15 Bezahltransaktionen gespeichert, damit Sie mittels eines Taschenkartenlesers oder eines NFC-fähigen Smartphones einen Überblick über die letzten Transaktionen erhalten können.
Die Kartendaten werden bei der Übertragung nicht verschlüsselt. Dies ist nicht notwendig, da ein Dritter die frei auslesbaren Daten nicht missbräuchlich für eine Bezahltransaktion nutzen kann. Während einer Transaktion werden die Daten gegen Veränderung geschützt, so dass eine Manipulation von Transaktionen ausgeschlossen ist.

Da die girocard sehr nah an das Terminal gehalten werden muss, ist ein versehentliches Bezahlen im Vorbeigehen ausgeschlossen. Zudem sind auch mehrmalige Abbuchungen nicht möglich. Sollte die Karte aus Versehen mehrmals hintereinander an das Bezahl-Terminal gehalten werden, wird die Transaktion nur einmal ausgelöst.

Ein Verlust oder Diebstahl der Karte muss generell schnellstmöglich dem kartenherausgebenden Kreditinstitut gemeldet werden. Die Karte wird dann gesperrt. Mit der Sperrung wird auch ein eventuell hinterlegter Abo-Ladeauftrag deaktiviert.

Mehr Informationen zu girogo

Im April 2012 fiel der Startschuss für girogo in Deutschland in der Pilotregion Hannover-Braunschweig-Wolfsburg. Seit Mitte 2012 erfolgt die flächendeckende Ausgabe der girogo-Karten. Schrittweise werden die 45 Millionen SparkassenCards gegen neue Karten mit der girogo-Funktion ausgetauscht und das Netz um weitere girogo-Partner erweitert. Bis Ende 2014 wird das kontaktlose Bezahlen mit allen Sparkassen-Karten möglich sein.

Auch Visa und MasterCard setzen auf Kontaktlos-Bezahlverfahren. PayWave und payPass ermöglichen das kontaktlose Bezahlen bis 25 Euro. Anders als bei der girocard erfolgt die Bezahlung direkt aus dem Kartenguthaben.